Marktübersicht
Der Bremer Wohnimmobilienmarkt zeigt im dritten Quartal 2025 eine moderate Aufwärtsentwicklung mit durchschnittlichen Preissteigerungen zwischen 3 und 6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Nach einer Phase der Konsolidierung in den vergangenen Jahren stabilisiert sich der Markt auf einem höheren Niveau. Die Nachfrage bleibt trotz gestiegener Preise robust, während das Angebot weiterhin knapp ist. Die Leerstandsquote steigt minimal auf prognostizierte 5,6 Prozent, was eine leichte Entspannung signalisiert, jedoch keine grundlegende Trendwende darstellt.
1. Häuser zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Im dritten Quartal 2025 etabliert sich der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Häuser in Bremen bei 2.669 bis 2.823 Euro. Diese Preisspanne markiert einen deutlichen Anstieg gegenüber dem zweiten Quartal 2025, als die Preise noch zwischen 2.559 und 2.612 Euro pro Quadratmeter rangierten. Die Steigerungsrate von 3 bis 6,5 Prozent innerhalb eines Quartals unterstreicht die anhaltende Dynamik im Hausmarkt.
Im Jahresvergleich zum dritten Quartal 2024 zeigt sich eine noch ausgeprägtere Entwicklung mit Zuwächsen zwischen 4 und 7 Prozent. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da der Markt nach einem leichten Rückgang im Jahr 2023 nun wieder eine stabile Aufwärtsbewegung vollzieht. Die Preiserholung erfolgt dabei gleichmäßiger als in den Boomjahren vor 2022, was auf eine gesündere Marktentwicklung hindeutet.
Marktdynamik
Die Neubauaktivität im Häusersegment bleibt weiterhin auf niedrigem Niveau, was den Preisdruck kontinuierlich aufrechterhält. Die Anzahl der verfügbaren Objekte bewegt sich auf einem moderaten Level, wobei die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigt. Der Leerstand im gesamten Immobiliensektor ist von 4,5 Prozent im Jahr 2023 auf 5,4 Prozent im Jahr 2024 gestiegen und wird für 2025 mit 5,6 Prozent prognostiziert.
Diese leichte Erhöhung der Leerstandsquote signalisiert zwar eine gewisse Entspannung, bedeutet jedoch keine grundlegende Veränderung der Marktsituation. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Reihenhäusern bleibt besonders in familienfreundlichen Stadtteilen ungebrochen hoch. Interessenten müssen weiterhin mit schnellen Verkaufsabschlüssen und teilweise Bieterwettbewerben rechnen, insbesondere bei gut geschnittenen Objekten in bevorzugten Lagen.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen Bremens bleiben signifikant. In den zentrumsnahen und besonders beliebten Lagen wie Schwachhausen und der Neustadt erreichen die Quadratmeterpreise Spitzenwerte zwischen 3.000 und 4.500 Euro. Diese Viertel profitieren von ihrer hervorragenden Infrastruktur, der Nähe zu Bildungseinrichtungen und dem urbanen Lebensgefühl.
Die Randlagen wie Oberneuland oder Horn-Lehe bieten hingegen günstigere Alternativen mit Preisen zwischen 2.500 und 2.700 Euro pro Quadratmeter. Bremen-Süd positioniert sich mit durchschnittlich 2.593 Euro pro Quadratmeter leicht unter dem stadtweiten Durchschnitt und bietet damit attraktive Einstiegsmöglichkeiten für Familien mit moderatem Budget. Die traditionellen Arbeiterviertel erleben eine Renaissance durch Gentrifizierungsprozesse, was sich in steigenden Preisen niederschlägt.
Prognose und Ausblick
Die Expertenmeinungen für die kommenden 12 bis 24 Monate deuten auf eine Seitwärtsbewegung mit minimalen Korrekturen hin. Für die Jahre 2025 bis 2026 wird eine Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau erwartet, wobei kleinere Preisschwankungen möglich sind. Mittelfristig, für den Zeitraum 2027 bis 2028, prognostizieren Marktbeobachter jährliche Steigerungen zwischen 1,5 und 2,5 Prozent.
Diese moderate Wachstumsprognose basiert auf mehreren Faktoren: Der weiterhin knappe Neubau wird die Angebotsseite begrenzen, während die stabile Nachfrage durch demografische Entwicklungen und Zuzug gestützt wird. Die Zinsentwicklung bleibt ein kritischer Faktor, wobei eine weitere Stabilisierung oder leichte Senkung der Bauzinsen die Nachfrage zusätzlich stimulieren könnte.
2. Wohnungen zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Markt für Eigentumswohnungen in Bremen zeigt im dritten Quartal 2025 ein durchschnittliches Preisniveau von 2.798 bis 3.015 Euro pro Quadratmeter. In Toplagen wie Schwachhausen und der aufstrebenden Überseestadt werden Spitzenpreise bis zu 4.500 Euro pro Quadratmeter erreicht. Diese Preise reflektieren die anhaltend hohe Attraktivität des Wohnungseigentums in Bremen.
Gegenüber dem zweiten Quartal 2025, als die Preise zwischen 2.750 und 2.798 Euro pro Quadratmeter lagen, entspricht dies einem moderaten Anstieg von 1,5 bis 3 Prozent. Im Jahresvergleich zum dritten Quartal 2024 zeigt sich eine robustere Entwicklung mit Steigerungsraten zwischen 3,3 und 4,8 Prozent, je nach Stadtteil und Objektqualität. Diese kontinuierliche Aufwärtsbewegung unterstreicht die Stabilität des Eigentumswohnungsmarktes.
Marktdynamik
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen bleibt besonders in zentralen und aufstrebenden Stadtteilen auf hohem Niveau. Neubauprojekte, insbesondere in der Überseestadt, erweitern zwar das Angebot, können jedoch die starke Nachfrage nicht vollständig bedienen. Die Vermarktungszeiten für gut geschnittene Wohnungen in beliebten Lagen bleiben kurz, oft werden Objekte innerhalb weniger Wochen verkauft.
Der leicht steigende Leerstand zeigt noch keine signifikante Marktöffnung. Vielmehr handelt es sich um eine normale Fluktuation, die durch Umzüge und Modernisierungsmaßnahmen entsteht. Die Investorennachfrage bleibt trotz gestiegener Zinsen stabil, da Bremen im Vergleich zu anderen norddeutschen Großstädten noch moderate Preise aufweist und Wertsteigerungspotenzial bietet.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisstruktur bei Eigentumswohnungen zeigt deutliche geografische Unterschiede. Die beliebten Viertel Schwachhausen und Neustadt führen die Preisskala mit Werten bis zu 4.500 Euro pro Quadratmeter an. Diese Stadtteile profitieren von ihrer zentralen Lage, dem historischen Charme und der exzellenten Infrastruktur mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und kulturellen Angeboten.
Die Überseestadt erfährt als Konversionsprojekt eine dynamische Entwicklung mit steigender Nachfrage und entsprechenden Preissteigerungen. Die modernen Neubauwohnungen mit Hafenblick und die urbane Atmosphäre ziehen besonders junge Berufstätige und Paare an. In Randlagen wie Oberneuland bleiben die Preise mit unter 3.000 Euro pro Quadratmeter moderater, bieten jedoch oft größere Wohnflächen und ruhigere Wohnumgebungen.
Prognose und Ausblick
Kurzfristig erwarten Marktexperten eine Seitwärtsbewegung der Preise für Eigentumswohnungen. Die Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau wird durch die Balance zwischen moderater Neubautätigkeit und konstanter Nachfrage getragen. Mittelfristig werden jährliche Steigerungen von 1,5 bis 2,5 Prozent prognostiziert, bedingt durch den weiterhin knappen Neubau und die strukturelle Wohnraumknappheit.
Ein wichtiger Trend ist die zunehmende Bedeutung von Homeoffice-Möglichkeiten, die Randlagen attraktiver macht. Wohnungen mit zusätzlichem Arbeitszimmer oder flexibel nutzbaren Räumen erfahren eine erhöhte Nachfrage. Die energetische Qualität wird zunehmend zum Kaufkriterium, wodurch sanierte Altbauwohnungen und energieeffiziente Neubauten Preisvorteile erzielen.
3. Häuser zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietmarkt für Häuser in Bremen zeigt im dritten Quartal 2025 ein durchschnittliches Preisniveau von 9,59 Euro pro Quadratmeter. Diese Durchschnittsmiete gilt für alle Wohnimmobilien, da spezifische Daten ausschließlich für Häuser nicht separat ausgewiesen werden. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2025, als die Durchschnittsmiete bei 9,51 Euro pro Quadratmeter lag, entspricht dies einem moderaten Anstieg von 0,84 Prozent.
Die Jahresentwicklung zeigt eine deutlichere Dynamik: Im Vergleich zum dritten Quartal 2024 sind die Mietpreise um etwa 2,79 Prozent gestiegen. Diese kontinuierliche, aber moderate Steigerung reflektiert die anhaltende Nachfrage nach Mietobjekten mit Garten und zusätzlichem Raumangebot, ein Trend, der sich seit der Corona-Pandemie etabliert hat.
Marktdynamik
Mieterhäuser sind auf dem Bremer Markt nur begrenzt verfügbar, was die Preise auf dem aktuellen Niveau stabilisiert. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Reihenhäusern zur Miete übersteigt das Angebot deutlich, insbesondere von Familien, die flexibel bleiben möchten oder sich den Kauf noch nicht leisten können. Der Leerstand bei Mieterhäusern ist tendenziell niedriger als bei Eigentumswohnungen, was die Knappheit in diesem Segment unterstreicht.
Die geringe Neubauaktivität im Miethausbereich verstärkt die Angebotsknappheit zusätzlich. Institutionelle Investoren fokussieren sich primär auf Mehrfamilienhäuser und Wohnungsneubau, während der klassische Einfamilienhausbau zur Vermietung kaum stattfindet. Private Vermieter dominieren dieses Marktsegment, was zu einer heterogenen Preisgestaltung führt.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Mietpreise für Häuser variieren erheblich je nach Stadtteil. In zentrumsnahen Lagen wie Schwachhausen werden Spitzenmieten verlangt, die deutlich über dem stadtweiten Durchschnitt liegen. Diese Viertel bieten nicht nur die Nähe zum Stadtzentrum, sondern auch etablierte Nachbarschaften mit gewachsener Infrastruktur und hoher Lebensqualität.
In den Stadtrandbereichen sind die Mietpreise für Häuser generell niedriger, bieten jedoch oft mehr Wohnfläche und größere Grundstücke. Stadtteile wie Huchting oder Blumenthal ermöglichen Familien erschwinglichere Mieten bei gleichzeitig mehr Platz. Die Verkehrsanbindung und die Verfügbarkeit von Schulen und Kindergärten spielen bei der Preisbildung eine entscheidende Rolle.
Prognose und Ausblick
Für die kommenden 12 bis 24 Monate wird eine Fortsetzung des moderaten Mietpreisanstiegs bei Häusern erwartet. Die Steigerungsraten dürften sich zwischen 2 und 3 Prozent jährlich bewegen, getrieben von der anhaltenden Wohnraumknappheit und der stabilen Nachfrage. Der Trend zu mehr Wohnraum und privaten Außenflächen, verstärkt durch die Erfahrungen der Pandemie, wird die Nachfrage weiter stützen.
Mittelfristig könnte eine leichte Entspannung eintreten, wenn mehr Familien aufgrund verbesserter Finanzierungsbedingungen den Schritt ins Eigentum wagen. Allerdings wird die strukturelle Knappheit an Mieterhäusern bestehen bleiben, da kaum Neubau in diesem Segment zu erwarten ist. Die energetische Sanierung bestehender Objekte könnte zu Mietpreisanpassungen führen, wobei energieeffiziente Häuser Mietpreisaufschläge rechtfertigen werden.
4. Wohnungen zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietwohnungsmarkt in Bremen weist im dritten Quartal 2025 eine durchschnittliche Miete von 9,59 Euro pro Quadratmeter auf. Dies stellt eine leichte Erhöhung gegenüber dem zweiten Quartal 2025 dar, in dem die Durchschnittsmiete bei 9,51 Euro pro Quadratmeter lag. Die Steigerung von 0,84 Prozent innerhalb eines Quartals zeigt eine moderate, aber stetige Aufwärtsentwicklung.
Im Jahresvergleich zum dritten Quartal 2024 beträgt der Mietpreisanstieg 2,79 Prozent. Diese Entwicklung liegt deutlich unter den Steigerungsraten der Vorjahre, was auf eine gewisse Normalisierung des Mietmarktes hindeutet. Die Mietpreisbremse und regulatorische Eingriffe zeigen offenbar Wirkung, ohne jedoch zu einer Stagnation oder gar Preisrückgängen zu führen.
Marktdynamik
Der Wohnungsmarkt zur Miete bleibt trotz eines leicht steigenden Leerstands angespannt. Die Leerstandsquote ist von 4,5 Prozent im Jahr 2023 auf 5,4 Prozent im Jahr 2024 gestiegen und wird für 2025 mit 5,6 Prozent prognostiziert. Diese marginale Erhöhung bietet jedoch keine spürbare Entlastung für Wohnungssuchende, da die Nachfrage weiterhin hoch bleibt, insbesondere in attraktiven und zentralen Lagen.
Die Neubautätigkeit im Mietwohnungsbereich zeigt erste positive Signale, kann jedoch den aufgestauten Bedarf nicht decken. Sozialwohnungen und preisgebundene Wohnungen bleiben Mangelware, was den Druck auf den freien Wohnungsmarkt erhöht. Die durchschnittliche Verweildauer von Mietwohnungen auf dem Markt bleibt kurz, qualitativ hochwertige Wohnungen in guten Lagen werden oft innerhalb weniger Tage vermietet.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die räumliche Differenzierung der Mietpreise bleibt ein prägendes Merkmal des Bremer Wohnungsmarktes. Zentrumsnahe Stadtteile wie Schwachhausen, die Neustadt und das Viertel verzeichnen Spitzenmieten, die deutlich über dem stadtweiten Durchschnitt liegen. Diese Quartiere profitieren von ihrer urbanen Atmosphäre, der Nähe zu Arbeitsplätzen und einem vielfältigen Freizeit- und Kulturangebot.
Die Innenstadtviertel erleben eine Renaissance, besonders bei jungen Berufstätigen und Studenten, was zu steigenden Mieten führt. Randlagen und Vororte bieten günstigere Alternativen, wobei Stadtteile wie Hemelingen oder Gröpelingen Mieten deutlich unter dem Durchschnitt aufweisen. Die Überseestadt etabliert sich zunehmend als attraktives Wohnquartier mit entsprechend steigenden Mietpreisen für Neubauwohnungen.
Prognose und Ausblick
Die Prognosen für den Mietwohnungsmarkt in Bremen deuten auf eine Fortsetzung des moderaten Preisanstiegs hin. Experten erwarten für die nächsten 12 bis 24 Monate jährliche Steigerungsraten zwischen 2 und 3 Prozent. Diese Entwicklung wird durch den begrenzten Neubau und die anhaltend hohe Nachfrage getragen. Eine leichte Entspannung durch den steigenden Leerstand wird erwartet, jedoch keine grundlegende Trendwende.
Mittelfristig könnten regulatorische Maßnahmen und verstärkte Neubauaktivitäten zu einer Stabilisierung der Mietpreise führen. Die energetische Modernisierung des Bestands wird zunehmend wichtiger, wobei energieeffiziente Wohnungen Mietpreisvorteile erzielen werden. Der demografische Wandel und veränderte Wohnbedürfnisse, wie der Bedarf an barrierefreien und altersgerechten Wohnungen, werden neue Marktsegmente schaffen und die Nachfragestruktur beeinflussen.
Fazit und Gesamtausblick
Der Bremer Wohnimmobilienmarkt präsentiert sich im dritten Quartal 2025 als stabiler, moderat wachsender Markt mit deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Segmenten. Während der Kaufmarkt sowohl bei Häusern als auch bei Wohnungen spürbare Preissteigerungen zwischen 3 und 6,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal verzeichnet, entwickeln sich die Mietmärkte mit Steigerungsraten unter einem Prozent deutlich verhaltener.
Die strukturelle Knappheit an Wohnraum bleibt das bestimmende Element des Bremer Immobilienmarktes. Trotz leicht steigender Leerstandsquoten von prognostizierten 5,6 Prozent für 2025 bleibt der Markt angespannt. Die geografischen Preisunterschiede innerhalb der Stadt verfestigen sich weiter, wobei zentrale und beliebte Lagen ihre Premiumposition behaupten, während Randlagen attraktive Alternativen für preisbewusste Käufer und Mieter bieten.
Für die kommenden zwei Jahre erwarten Marktbeobachter eine Stabilisierung auf dem erreichten Niveau mit moderaten jährlichen Steigerungen zwischen 1,5 und 2,5 Prozent. Die Entwicklung wird maßgeblich von der Zinspolitik, der Neubauaktivität und demografischen Faktoren beeinflusst werden. Bremen positioniert sich dabei als attraktiver Wohnstandort mit Potenzial für weitere moderate Wertsteigerungen.





























