Immobilienmarktbericht Hannover - Q2 2025
Berichtszeitraum: April - Juni 2025
Der Wohnimmobilienmarkt in Hannover zeigt sich im zweiten Quartal 2025 weiterhin robust mit einer deutlichen Aufwärtsdynamik bei den Kaufpreisen und moderaten Steigerungen im Mietsektor. Im Vergleich zum Vorquartal Q1 2025 setzt sich der positive Trend fort, wobei die Preisentwicklung regional differenziert ausfällt. Die anhaltende Verknappung des Angebots bei gleichzeitig stabiler bis wachsender Nachfrage prägt alle Marktsegmente.
1. Häuser zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Markt für Kaufhäuser in Hannover verzeichnet im zweiten Quartal 2025 ein durchschnittliches Preisniveau von 3.695 Euro pro Quadratmeter für Einfamilienhäuser. Dies entspricht einer bemerkenswerten Steigerung von 7,93 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung zum Vorquartal Q1 2025 zeigt eine moderate aber stetige Aufwärtsbewegung mit einem Plus von etwa 0,35 Prozent, was die kontinuierliche Wertsteigerung in diesem Segment unterstreicht.
Die Preisdynamik in Hannover liegt damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt, was hauptsächlich auf die noch als moderat geltenden Einstiegspreise im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten zurückzuführen ist. Neubauten zeigen sich preislich stabiler als Bestandsimmobilien, wobei letztere mit einem leichten Preisanstieg von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal eine etwas dynamischere Entwicklung aufweisen.
Marktdynamik
Die Angebotssituation bei Einfamilienhäusern bleibt weiterhin angespannt. Die Neubauaktivität ist trotz der stabilen Nachfrage noch immer begrenzt, was primär auf die gestiegenen Baukosten und die restriktiveren Finanzierungsbedingungen zurückzuführen ist. Der Mangel an Neubauten verhindert eine spürbare Marktentlastung und trägt zur weiteren Verknappung des verfügbaren Angebots bei.
Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern zeigt sich stabil bis leicht wachsend. Besonders Familien und Paare mittleren Alters suchen verstärkt nach Wohneigentum in Hannover, da die Kaufpreise im Vergleich zu anderen Metropolregionen noch als erschwinglich gelten. Die Leerstandsquote bei zum Verkauf stehenden Häusern ist praktisch nicht existent, was den Verkäufermarkt weiter stärkt.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Stadtteilen Hannovers bleiben signifikant. In den zentralen und etablierten Wohnlagen wie der Südstadt, List oder Kleefeld werden deutlich höhere Quadratmeterpreise aufgerufen als in den Randlagen. Stadtrandgebiete wie Misburg oder Ahlem bieten noch vergleichsweise günstigere Einstiegsmöglichkeiten, verzeichnen aber aufgrund der verbesserten Infrastruktur und der zunehmenden Beliebtheit bei jungen Familien ebenfalls steigende Preise.
Besonders beliebte Viertel mit guter Verkehrsanbindung und hoher Lebensqualität zeigen eine überdurchschnittliche Preisentwicklung. Die traditionell gefragten Stadtteile Kirchrode und Döhren verzeichnen weiterhin starke Nachfrage trotz des gehobenen Preisniveaus.
Prognose und Ausblick
Für die kommenden 12 bis 24 Monate erwarten Marktexperten eine moderate aber kontinuierliche Preissteigerung im Segment der Kaufhäuser. Die Preise dürften sich auf dem erreichten hohen Niveau konsolidieren, wobei keine dramatischen Preissprünge zu erwarten sind. Die anhaltende Knappheit bei Neubauten und die weiterhin solide Nachfrage werden das Preisniveau stützen.
Ein zunehmend wichtiger Faktor wird die Nachhaltigkeit der Immobilien sein. ESG-konforme Neubauten und energetisch sanierte Bestandsimmobilien werden voraussichtlich Preisaufschläge erzielen können. Die Entwicklung der Zinspolitik und mögliche regulatorische Änderungen im Baurecht könnten mittelfristig zu einer leichten Entspannung der Angebotssituation führen.
2. Wohnungen zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Eigentumswohnungsmarkt in Hannover zeigt im zweiten Quartal 2025 eine noch dynamischere Entwicklung als das Haussegment. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.493 Euro liegt das Preisniveau etwa 9,36 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die Preisstruktur variiert je nach Wohnungsgröße: Einzimmerwohnungen werden durchschnittlich für 3.497 Euro pro Quadratmeter gehandelt, während Vierzimmerwohnungen mit 3.698 Euro pro Quadratmeter etwas teurer sind.
Im Vergleich zum Vorquartal Q1 2025 verzeichnet der Markt einen moderaten Anstieg von 0,71 Prozent, was die kontinuierliche Aufwärtsbewegung bestätigt. Die Jahresentwicklung mit einem Plus von etwa 9 Prozent unterstreicht die hohe Attraktivität von Eigentumswohnungen als Kapitalanlage und zur Eigennutzung gleichermaßen.
Marktdynamik
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen übersteigt das verfügbare Angebot deutlich, besonders in zentralen und gut angebundenen Stadtteilen. Der Neubausektor kann den Bedarf bei weitem nicht decken, da die Bautätigkeit weiterhin durch hohe Baukosten und komplexe Genehmigungsverfahren gebremst wird. Die Leerstandsquote bei Eigentumswohnungen ist minimal, was zu einem ausgeprägten Verkäufermarkt führt.
Das knappe Angebot führt zu beschleunigten Verkaufsprozessen, wobei gut geschnittene und zentral gelegene Wohnungen oft innerhalb weniger Wochen verkauft werden. Die Neubauaktivität konzentriert sich hauptsächlich auf gehobene Wohnprojekte, was das Angebot im mittleren Preissegment zusätzlich verknappt.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisdifferenzierung nach Stadtteilen ist bei Eigentumswohnungen besonders ausgeprägt. Zentrumsnahe Lagen in der Oststadt, Südstadt oder am Maschsee erzielen Spitzenpreise, die teilweise deutlich über dem städtischen Durchschnitt liegen. Diese Lagen profitieren von der exzellenten Infrastruktur, kurzen Wegen und dem urbanen Lebensgefühl.
Stadtrandlagen und Gebiete mit Entwicklungspotenzial wie Linden-Nord oder die Nordstadt bieten noch günstigere Einstiegsmöglichkeiten, verzeichnen aber aufgrund von Aufwertungstendenzen und verbesserter Infrastruktur ebenfalls steigende Preise. Die Nachfrage verschiebt sich zunehmend auch in diese Gebiete, da die Preise in den Toplagen für viele Käufer nicht mehr erschwinglich sind.
Prognose und Ausblick
Die Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen wird voraussichtlich auch in den nächsten 12 bis 24 Monaten stabil bis leicht steigend verlaufen. Experten rechnen mit einer Fortsetzung des moderaten Wachstums, insbesondere in gut angebundenen und infrastrukturell entwickelten Lagen. Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten wird sich verstärkt in der Preisbildung niederschlagen.
Neubauprojekte mit hohen energetischen Standards und moderner Ausstattung werden weiterhin Premiumpreise erzielen. Die demografische Entwicklung mit einem Trend zu kleineren Haushalten und die anhaltende Urbanisierung werden die Nachfrage nach Eigentumswohnungen mittelfristig auf hohem Niveau halten.
3. Häuser zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietmarkt für Häuser in Hannover zeigt im zweiten Quartal 2025 eine stabile bis leicht steigende Entwicklung. Während konkrete Detaildaten für dieses spezifische Segment begrenzt sind, deutet die allgemeine Marktentwicklung auf moderate Mietsteigerungen hin. Die Mieten für Einfamilienhäuser bewegen sich im unteren zweistelligen Eurobereich pro Quadratmeter, wobei die genaue Höhe stark von Lage, Ausstattung und Zustand abhängt.
Im Vergleich zum Vorquartal zeigt sich eine leicht steigende Tendenz, die hauptsächlich durch die anhaltend hohe Nachfrage und das begrenzte Angebot getrieben wird. Der Jahresvergleich weist auf moderate Mietsteigerungen hin, die sich im Rahmen der allgemeinen Preisentwicklung am Wohnungsmarkt bewegen.
Marktdynamik
Das Angebot an Miedhäusern in Hannover ist traditionell knapp, da der Großteil der Einfamilienhäuser von Eigentümern selbst bewohnt wird. Die Neubauaktivität im Miethaus-Segment ist minimal, da Investoren sich primär auf Mehrfamilienhäuser und Wohnungsbau konzentrieren. Die Umwandlung von Häusern in Mietobjekte bleibt eine Seltenheit, was das Angebot zusätzlich limitiert.
Die Nachfrage nach Miedhäusern kommt hauptsächlich von Familien mit Kindern und Haushalten, die mehr Platz und einen eigenen Garten wünschen, sich aber kein Eigentum leisten können oder wollen. Der Leerstand bei Miedhäusern ist praktisch nicht vorhanden, was zu einer starken Verhandlungsposition der Vermieter führt.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Mietpreisunterschiede zwischen verschiedenen Stadtteilen sind auch bei Häusern zur Miete deutlich erkennbar. Zentrale und beliebte Wohnlagen verlangen höhere Mieten als periphere Gebiete. Besonders gefragt sind Häuser in familienfreundlichen Vierteln mit guter Anbindung an Schulen und Kindergärten sowie Zugang zu Grünflächen.
Stadtrandlagen bieten oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis mit größeren Grundstücken und mehr Wohnfläche für vergleichbare Mieten. Diese Gebiete gewinnen zunehmend an Attraktivität, insbesondere bei Familien, die bereit sind, längere Pendelzeiten in Kauf zu nehmen.
Prognose und Ausblick
Der Markt für Miedhäuser wird voraussichtlich in den kommenden 12 bis 24 Monaten stabil bleiben mit einer leichten Tendenz zu steigenden Mieten. Die anhaltende Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot wird das Mietniveau weiter stützen. Eine signifikante Ausweitung des Angebots ist nicht zu erwarten, da die Neubauaktivität in diesem Segment minimal bleibt.
Die wachsende Nachfrage nach flexiblen Wohnformen und temporärem Wohnraum könnte mittelfristig zu innovativen Mietmodellen führen. Auch die zunehmende Bedeutung von Home-Office-Möglichkeiten wird die Nachfrage nach Miedhäusern mit zusätzlichen Arbeitszimmern verstärken.
4. Wohnungen zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietwohnungsmarkt in Hannover zeigt im zweiten Quartal 2025 eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung. Die durchschnittlichen Mieten sind im Jahresvergleich um etwa 2 bis 3 Prozent gestiegen, wobei die Entwicklung je nach Stadtteil und Wohnungsgröße variiert. Diese moderate Steigerung liegt im Rahmen der allgemeinen Inflationsentwicklung, zeigt aber regional deutliche Unterschiede.
Gegenüber dem ersten Quartal 2025 ist ein moderater Anstieg zu verzeichnen, der die anhaltende Dynamik im Mietsektor widerspiegelt. Die Entwicklung ist stärker als im Vorjahreszeitraum, was auf den anhaltenden Nachfrageüberhang und die begrenzte Neubauaktivität zurückzuführen ist.
Marktdynamik
Der Mietwohnungsmarkt in Hannover ist weiterhin von einer hohen Nachfrage geprägt, die das verfügbare Angebot deutlich übersteigt. Die Leerstandsquote liegt auf einem historisch niedrigen Niveau, was zu einem ausgeprägten Vermietermarkt führt. Besonders in zentralen und beliebten Stadtteilen ist die Auslastung nahezu vollständig.
Die Neubauaktivität bleibt trotz des offensichtlichen Bedarfs unzureichend. Die Fertigstellung neuer Mietwohnungen kann die steigende Nachfrage nicht kompensieren, was zu einer weiteren Verknappung des Angebots führt. Modernisierungen und Sanierungen bestehender Wohnungen tragen nur marginal zur Entspannung der Marktsituation bei.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Mietpreisunterschiede zwischen den Stadtteilen Hannovers sind erheblich. Innenstadtlagen und beliebte Viertel wie die List, Südstadt oder das Zooviertel verzeichnen die höchsten Mieten. Diese Gebiete profitieren von ihrer zentralen Lage, der exzellenten Infrastruktur und dem vielfältigen kulturellen Angebot.
Stadtrandgebiete bieten günstigere Mieten, verzeichnen aber eine wachsende Nachfrage, insbesondere von jungen Familien und Berufseinsteigern. Die verbesserte Verkehrsanbindung und die Entwicklung der lokalen Infrastruktur machen diese Gebiete zunehmend attraktiv, was sich mittelfristig auch in steigenden Mieten niederschlagen wird.
Prognose und Ausblick
Für die nächsten 12 bis 24 Monate erwarten Experten eine Fortsetzung des moderaten Mietpreisanstiegs. Die strukturelle Unterversorgung mit Wohnraum wird sich ohne signifikante Ausweitung der Neubauaktivität nicht auflösen lassen. Die Mieten werden voraussichtlich weiter steigen, wenn auch in einem moderaten Tempo.
Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz wird sich verstärkt auf die Mietpreisbildung auswirken. Modernisierte und energetisch sanierte Wohnungen werden höhere Mieten erzielen können, während unsanierte Altbauten unter Druck geraten könnten. Die politischen Rahmenbedingungen, insbesondere mögliche Regulierungen im Mietrecht, werden einen entscheidenden Einfluss auf die weitere Marktentwicklung haben.
Fazit und Gesamtbetrachtung
Der Wohnimmobilienmarkt in Hannover präsentiert sich im zweiten Quartal 2025 als robuster und dynamischer Markt mit klaren Wachstumstendenzen. Die Kaufpreise sowohl für Häuser als auch für Wohnungen zeigen eine deutliche Aufwärtsentwicklung mit Steigerungsraten von etwa 8 bis 9 Prozent im Jahresvergleich. Diese Entwicklung liegt über dem bundesweiten Durchschnitt und unterstreicht die Attraktivität Hannovers als Wohn- und Investitionsstandort.
Der Mietmarkt entwickelt sich moderater mit Steigerungsraten im niedrigen einstelligen Prozentbereich, bleibt aber aufgrund des knappen Angebots ein Vermietermarkt. Die strukturelle Unterversorgung mit Wohnraum, insbesondere im bezahlbaren Segment, bleibt eine zentrale Herausforderung für die Stadtentwicklung.
Die begrenzte Neubauaktivität in allen Segmenten verhindert eine Entspannung der Marktsituation. Hohe Baukosten, komplexe Genehmigungsverfahren und restriktive Finanzierungsbedingungen bremsen die dringend benötigte Ausweitung des Wohnungsangebots. Dies wird mittelfristig zu einer weiteren Verschärfung der Angebotssituation führen.
Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung und werden sich verstärkt in der Preisbildung niederschlagen. ESG-konforme Neubauten und energetisch sanierte Bestandsimmobilien werden Preisvorteile erzielen, während unsanierte Objekte unter Druck geraten könnten.
Für Investoren und Eigennutzer bleibt Hannover ein attraktiver Markt mit stabilen Wachstumsperspektiven. Die moderate Preisentwicklung im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten bietet noch Einstiegsmöglichkeiten, wobei die Tendenz klar nach oben zeigt. Die unterschiedliche Entwicklung der Stadtteile eröffnet differenzierte Investitionsmöglichkeiten, von stabilen Renditen in etablierten Lagen bis zu Wertsteigerungspotenzial in Entwicklungsgebieten.
Die kommenden Quartale werden zeigen, ob politische Maßnahmen und eine mögliche Belebung der Neubautätigkeit zu einer Entspannung der Marktsituation führen können. Bis dahin bleibt der Hannoveraner Wohnimmobilienmarkt ein von Knappheit geprägter Markt mit stabilen bis steigenden Preisen in allen Segmenten.