Immobilienmarktbericht Krefeld - Q2 2025
Der Krefelder Immobilienmarkt zeigt sich im zweiten Quartal 2025 in einer Phase der moderaten Stabilisierung. Nach den turbulenten Jahren der Zinswende und den damit verbundenen Marktunsicherheiten hat sich die Lage in Krefeld weitgehend normalisiert. Die Stadt profitiert weiterhin von ihrer strategischen Lage im Rheinland und den laufenden Infrastrukturprojekten, die die Attraktivität des Standorts langfristig stärken. Im Vergleich zum ersten Quartal 2025 zeigen sich leichte Preissteigerungen bei anhaltend solider Nachfrage, wobei das Angebot in allen Segmenten weiterhin knapp bleibt.
1. Häuser zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Im zweiten Quartal 2025 bewegen sich die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Kaufhäuser in Krefeld zwischen 3.000 und 3.559 Euro. Diese Preisspanne reflektiert die heterogene Marktstruktur der Stadt, wobei der Durchschnittswert bei etwa 3.280 Euro pro Quadratmeter liegt. Im Vergleich zum Vorquartal Q1 2025 ist eine moderate Steigerung von etwa 1,5 Prozent zu verzeichnen, was auf eine stabilisierte Nachfrage bei weiterhin begrenztem Angebot zurückzuführen ist.
Die Jahresbetrachtung zeigt eine robustere Entwicklung: Gegenüber dem zweiten Quartal 2024 sind die Preise um durchschnittlich 4 bis 5 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung liegt leicht über der allgemeinen Inflationsrate und deutet auf eine reale Wertsteigerung hin. Besonders bemerkenswert ist, dass die Preisdynamik trotz des erhöhten Zinsniveaus anhält, was für die grundsätzliche Attraktivität des Krefelder Immobilienmarktes spricht.
Marktdynamik
Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften in Krefeld bleibt im zweiten Quartal 2025 auf einem soliden Niveau. Besonders Familien mit Kindern suchen verstärkt nach geeigneten Objekten in familienfreundlichen Stadtteilen. Das Angebot hat sich gegenüber dem Vorquartal leicht erhöht, was hauptsächlich auf Verkäufe älterer Eigentümer zurückzuführen ist, die sich altersbedingt verkleinern möchten.
Die Neubauaktivität zeigt sich hingegen weiterhin verhalten bis leicht rückläufig. Die gestiegenen Baukosten, verschärfte energetische Anforderungen und langwierige Genehmigungsverfahren bremsen die Entwicklung neuer Projekte. Im zweiten Quartal 2025 wurden nur wenige neue Bauvorhaben gestartet, während sich bereits genehmigte Projekte häufig verzögern. Der Leerstand bei Bestandsimmobilien ist praktisch nicht vorhanden, was den Verkäufermarkt weiter stützt.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Krefelder Stadtteilen haben sich im zweiten Quartal 2025 weiter ausdifferenziert. Spitzenreiter bei den Kaufpreisen sind weiterhin die beliebten Stadtteile wie Krefeld-Bockum und Krefeld-Oppum, wo Quadratmeterpreise von bis zu 3.800 Euro erreicht werden. Diese Lagen profitieren von ihrer exzellenten Infrastruktur, der Nähe zu Grünanlagen und den guten Bildungseinrichtungen.
Das Stadtzentrum zeigt eine gemischte Entwicklung: Während modernisierte Altbauten und stadtnahe Neubauprojekte hohe Preise erzielen, bleiben sanierungsbedürftige Objekte länger am Markt. Die Stadtrandlagen, insbesondere im Norden und Westen Krefelds, bieten mit Quadratmeterpreisen zwischen 2.500 und 2.800 Euro noch vergleichsweise günstige Einstiegsmöglichkeiten, verzeichnen aber ebenfalls moderate Preissteigerungen.
Prognose und Ausblick
Für die kommenden 12 bis 24 Monate erwarten Marktexperten eine Fortsetzung des moderaten Wachstums im Häusersegment. Die geplante Modernisierung des Krefelder Hauptbahnhofs und die Entwicklung neuer Wohnquartiere werden voraussichtlich positive Impulse setzen. Allerdings wird die Energieeffizienz zunehmend zum entscheidenden Faktor für die Wertentwicklung. Häuser mit schlechter Energiebilanz werden ohne umfassende Sanierung an Attraktivität verlieren und möglicherweise Preisabschläge hinnehmen müssen.
Die demografische Entwicklung mit einer stabilen bis leicht wachsenden Bevölkerung in Krefeld stützt die langfristige Nachfrage. Besonders das Segment der familiengerechten Häuser mit Garten dürfte weiterhin gefragt bleiben. Experten rechnen mit jährlichen Preissteigerungen zwischen 3 und 5 Prozent, sofern keine unerwarteten wirtschaftlichen Verwerfungen eintreten.
2. Wohnungen zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Markt für Eigentumswohnungen in Krefeld zeigt im zweiten Quartal 2025 durchschnittliche Quadratmeterpreise zwischen 2.650 und 2.719 Euro. Der Mittelwert liegt bei etwa 2.685 Euro pro Quadratmeter, was eine leichte Steigerung gegenüber dem ersten Quartal 2025 von etwa einem Prozent darstellt. Diese verhaltene Quartalsentwicklung spiegelt die momentane Konsolidierungsphase des Marktes wider.
Im Jahresvergleich fällt die Preisentwicklung mit einem Plus von etwa 3 Prozent moderat aus. Diese Steigerung liegt unter der Rate für Häuser, was auf die unterschiedliche Nachfragestruktur zurückzuführen ist. Eigentumswohnungen sprechen verstärkt Kapitalanleger und Singles sowie Paare ohne Kinder an, während Familien eher zum Hauskauf tendieren.
Marktdynamik
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen bleibt im zweiten Quartal 2025 auf einem hohen Niveau, besonders für gut geschnittene und energieeffiziente Einheiten. Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit Balkon oder Terrasse sind besonders gefragt. Das Angebot hat sich leicht erhöht, hauptsächlich durch einige fertiggestellte Neubauprojekte, die bereits vor zwei bis drei Jahren begonnen wurden.
Die Neubauaktivität im Wohnungssegment bleibt jedoch insgesamt gedämpft. Hohe Baukosten, steigende Finanzierungskosten und komplexe Genehmigungsverfahren bremsen neue Entwicklungen. Viele Projektentwickler zeigen sich zurückhaltend und verschieben geplante Vorhaben. Der Leerstand bei Bestandswohnungen ist praktisch nicht existent, selbst in weniger zentralen Lagen finden sich schnell Käufer.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisdifferenzierung nach Lage zeigt sich bei Eigentumswohnungen besonders deutlich. In der Krefelder Innenstadt und den angrenzenden beliebten Vierteln werden für moderne Wohnungen Spitzenpreise von bis zu 3.200 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Besonders gefragt sind Lagen mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und fußläufiger Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten.
Die Stadtteile Krefeld-Oppum und Krefeld-Fischeln entwickeln sich zunehmend zu gefragten Wohnlagen für Eigentumswohnungen, begünstigt durch Infrastrukturverbesserungen und neue Nahversorgungsangebote. Hier liegen die Preise bei durchschnittlich 2.700 bis 2.900 Euro pro Quadratmeter. Am Stadtrand und in den weniger nachgefragten Vierteln sind Wohnungen bereits ab 2.200 Euro pro Quadratmeter erhältlich, wobei auch diese Lagen langsam aber stetig im Preis steigen.
Prognose und Ausblick
Die Aussichten für den Eigentumswohnungsmarkt in Krefeld sind für die nächsten 12 bis 24 Monate positiv. Die geplanten Modernisierungsprojekte, insbesondere die Aufwertung des Bahnhofsviertels und die Entwicklung neuer urbaner Quartiere, werden die Attraktivität steigern. Experten erwarten jährliche Preissteigerungen zwischen 2 und 4 Prozent, wobei Neubauwohnungen und kernsanierte Altbauten überdurchschnittlich profitieren dürften.
Ein wichtiger Trend ist die zunehmende Bedeutung der Energieeffizienz. Wohnungen mit guter Energiebilanz und modernen Heizungssystemen werden deutliche Preisvorteile erzielen. Die demografische Entwicklung mit mehr Single-Haushalten und älteren Menschen, die vom Haus in die Wohnung wechseln, stützt die langfristige Nachfrage nach Eigentumswohnungen.
3. Häuser zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietmarkt für Häuser in Krefeld zeigt im zweiten Quartal 2025 durchschnittliche Quadratmetermieten zwischen 8 und 11 Euro. Der Mittelwert liegt bei etwa 9,50 Euro pro Quadratmeter, was einer moderaten Steigerung von etwa 2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2025 entspricht. Diese Entwicklung reflektiert die anhaltend hohe Nachfrage bei gleichzeitig sehr begrenztem Angebot.
Im Jahresvergleich sind die Mieten für Häuser um etwa 3 bis 4 Prozent gestiegen. Diese Steigerungsrate liegt über der allgemeinen Inflationsrate, was die Knappheit in diesem Marktsegment unterstreicht. Besonders familiengerechte Häuser mit Garten in guten Lagen sind stark nachgefragt und erzielen Spitzenmieten.
Marktdynamik
Das Angebot an Mietshäusern in Krefeld ist im zweiten Quartal 2025 weiterhin sehr limitiert. Nur wenige Häuser kommen neu auf den Mietmarkt, da viele Eigentümer bei den aktuellen Kaufpreisen eher zum Verkauf tendieren. Die Nachfrage wird hauptsächlich von Familien mit Kindern getrieben, die flexibel bleiben möchten oder sich den Hauskauf noch nicht leisten können.
Berufspendler, die temporär in Krefeld arbeiten, bilden eine weitere wichtige Nachfragegruppe. Neubauten zur Miete sind im Häusersegment praktisch nicht existent, da Investoren und Entwickler sich auf den lukrativeren Verkaufsmarkt konzentrieren. Die wenigen verfügbaren Mietshäuser finden meist innerhalb weniger Tage neue Mieter.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Mietpreisunterschiede für Häuser variieren je nach Stadtteil erheblich. In den beliebten Wohnlagen wie Krefeld-Bockum, Krefeld-Oppum und Krefeld-Traar werden Spitzenmieten von bis zu 12 Euro pro Quadratmeter erreicht. Diese Stadtteile punkten mit ihrer ruhigen Wohnlage, guten Schulen und der Nähe zu Grünanlagen.
Im Stadtzentrum sind Mietshäuser eine Rarität, die wenigen verfügbaren Objekte erzielen Preise um 10 Euro pro Quadratmeter. Die Stadtrandlagen bieten mit Mieten zwischen 7 und 9 Euro pro Quadratmeter günstigere Alternativen, wobei auch hier die Preise kontinuierlich steigen. Besonders in den nördlichen und westlichen Stadtteilen finden sich noch bezahlbare Optionen für Familien.
Prognose und Ausblick
Für die kommenden 12 bis 24 Monate erwarten Experten eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei den Mieten für Häuser. Die strukturelle Knappheit wird sich voraussichtlich nicht auflösen, da kaum neue Mietshäuser auf den Markt kommen. Jährliche Mietsteigerungen zwischen 3 und 5 Prozent erscheinen realistisch, insbesondere für familienfreundliche Objekte in guten Lagen.
Die zunehmende Bedeutung des Homeoffice könnte die Nachfrage nach Mietshäusern mit zusätzlichen Arbeitszimmern weiter verstärken. Gleichzeitig werden energieeffiziente Häuser mit niedrigen Nebenkosten bevorzugt nachgefragt. Vermieter, die in die energetische Sanierung investieren, können überdurchschnittliche Mietpreissteigerungen realisieren.
4. Wohnungen zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietwohnungsmarkt in Krefeld zeigt im zweiten Quartal 2025 durchschnittliche Quadratmetermieten zwischen 8 und 11 Euro, wobei der Durchschnitt bei etwa 9 Euro pro Quadratmeter liegt. Gegenüber dem ersten Quartal 2025 ist eine leichte Steigerung von etwa 1,5 Prozent zu verzeichnen. Diese moderate Entwicklung spiegelt die regulatorischen Eingriffe wie die Mietpreisbremse wider, die stärkere Anstiege verhindert.
Im Jahresvergleich haben sich die Mieten um durchschnittlich 2,5 bis 3 Prozent erhöht. Diese Steigerungsrate liegt im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und der ortsüblichen Vergleichsmiete. Neuvertragsmieten liegen dabei typischerweise 10 bis 15 Prozent über den Bestandsmieten, was die Attraktivität bestehender Mietverhältnisse unterstreicht.
Marktdynamik
Die Nachfrage nach Mietwohnungen bleibt im zweiten Quartal 2025 auf hohem Niveau. Besonders gefragt sind Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit Balkon und moderner Ausstattung. Der Leerstand ist in zentralen und familienfreundlichen Lagen praktisch bei null, selbst in peripheren Stadtteilen ist er minimal. Das Angebot an Mietwohnungen hat sich durch einige fertiggestellte Neubauprojekte leicht erhöht, bleibt aber insgesamt knapp.
Die Neubauaktivität im Mietwohnungssegment zeigt erste Anzeichen einer Erholung, getrieben durch institutionelle Investoren und Wohnungsbaugenossenschaften. Allerdings verzögern sich viele Projekte aufgrund von Kostensteigerungen und Genehmigungsprozessen. Der Bestand an Mietwohnungen wird zunehmend modernisiert, wobei energetische Sanierungen im Fokus stehen.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Mietpreisstruktur in Krefeld zeigt deutliche Lageunterschiede. In der Innenstadt und den angrenzenden beliebten Vierteln wie Krefeld-Bismarckviertel werden Spitzenmieten von bis zu 12 Euro pro Quadratmeter für moderne Wohnungen erzielt. Diese Lagen profitieren von der urbanen Infrastruktur und der Nähe zu Arbeitsplätzen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
Die Stadtteile Krefeld-Oppum und Krefeld-Fischeln haben sich zu attraktiven Wohnlagen mit Mieten zwischen 9 und 10,50 Euro pro Quadratmeter entwickelt. Sie bieten eine gute Balance zwischen urbaner Anbindung und ruhigem Wohnen. Am Stadtrand, besonders in den östlichen und südlichen Bereichen, sind Wohnungen bereits ab 7 Euro pro Quadratmeter verfügbar, wobei auch diese Lagen eine steigende Nachfrage verzeichnen.
Prognose und Ausblick
Die Prognose für den Mietwohnungsmarkt in Krefeld ist für die nächsten 12 bis 24 Monate verhalten optimistisch. Experten erwarten weitere moderate Mietsteigerungen zwischen 2 und 3 Prozent jährlich, begrenzt durch regulatorische Vorgaben und den sozialen Wohnungsbau. Die Nachfrage wird durch Zuzug, kleinere Haushaltsgrößen und die alternde Bevölkerung weiter steigen.
Ein wichtiger Trend ist die zunehmende Differenzierung nach Energieeffizienz. Wohnungen mit guter Energiebilanz werden bevorzugt nachgefragt und können höhere Mieten erzielen. Die geplanten Infrastrukturverbesserungen, insbesondere die Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs und die Entwicklung neuer Stadtquartiere, werden die Attraktivität gut angebundener Lagen weiter steigern. Gleichzeitig könnte der soziale Wohnungsbau, sofern er intensiviert wird, zu einer Entspannung im unteren Preissegment führen.
Fazit
Der Krefelder Immobilienmarkt präsentiert sich im zweiten Quartal 2025 als stabiler und moderat wachsender Markt. Die Stadt profitiert von ihrer günstigen Lage im Rheinland, den laufenden Modernisierungsprojekten und einer soliden wirtschaftlichen Basis. Während die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen weiter steigen, bleiben die Mietmärkte durch regulatorische Eingriffe moderater in ihrer Entwicklung.
Die größten Herausforderungen bleiben das knappe Angebot, insbesondere im Segment der Mietshäuser, und die schleppende Neubauaktivität. Energieeffizienz wird zunehmend zum entscheidenden Faktor für die Wertentwicklung und Vermietbarkeit von Immobilien. Investoren und Eigentümer, die rechtzeitig in energetische Modernisierungen investieren, werden von dieser Entwicklung profitieren.
Für die kommenden Jahre bleibt Krefeld ein attraktiver Immobilienstandort mit Potenzial für weitere moderate Wertsteigerungen. Die geplanten Infrastrukturprojekte und die stabile demografische Entwicklung stützen diese positive Einschätzung.