Immobilienmarktbericht Leipzig - Q3 2025
Der Leipziger Wohnimmobilienmarkt zeigt im dritten Quartal 2025 deutliche Zeichen einer fortschreitenden Stabilisierung. Nach den turbulenten Vorjahren mit Zinsanstiegen und Marktverunsicherungen kehrt wieder mehr Dynamik in den Markt zurück. Die vorliegende Analyse betrachtet die Entwicklung der vier Hauptsegmente des Wohnimmobilienmarktes und stellt diese dem Vorquartal gegenüber.
1. Häuser zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Markt für Kaufhäuser in Leipzig verzeichnet im dritten Quartal 2025 eine bemerkenswerte Preisentwicklung. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.582 Euro liegt das aktuelle Niveau deutlich über dem Vorquartal. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2025, in dem der Durchschnittspreis bei 3.415 Euro pro Quadratmeter lag, entspricht dies einem Anstieg von 167 Euro oder 4,9 Prozent. Diese Entwicklung markiert eine der stärksten quartalsweisen Preissteigerungen der letzten Jahre und signalisiert eine deutliche Erholung des Marktsegments.
Die Jahresbetrachtung zeigt ebenfalls einen Aufwärtstrend von 4,9 Prozent, was darauf hindeutet, dass sich die Preise nach einer Phase der Konsolidierung wieder auf einem Wachstumspfad befinden. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche bedeutet dies einen Kaufpreis von etwa 537.300 Euro, was einer Steigerung von rund 25.000 Euro gegenüber dem Vorquartal entspricht.
Marktdynamik
Die Marktdynamik im Segment der Kaufhäuser zeigt eine deutliche Belebung. Das Transaktionsvolumen und die Anzahl der Verkäufe liegen signifikant über dem Vorjahresniveau, was auf eine wiederkehrende Kaufbereitschaft der Interessenten hindeutet. Die Nachfrage hat sich stabilisiert und konzentriert sich besonders auf gefragte Mikrolagen, wo qualitativ hochwertige Objekte weiterhin schnell Abnehmer finden.
Ein interessantes Phänomen zeigt sich bei der Angebotsseite: Der erwartete Refinanzierungsdruck ab 2026 führt bereits jetzt zu einer erhöhten Verkaufsbereitschaft bei einigen Eigentümern, die die aktuell stabilen Preise für einen Verkauf nutzen möchten. Dies sorgt für ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage als in den Vorquartalen, wo ein deutlicher Angebotsüberhang zu verzeichnen war.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisentwicklung zeigt eine zunehmende Spreizung zwischen verschiedenen Stadtlagen. In den gefragten Mikrolagen, insbesondere im Zentrum und im beliebten Südosten Leipzigs, haben sich die Preise nicht nur stabilisiert, sondern zeigen teilweise sogar überdurchschnittliche Zuwächse. Stadtteile wie Gohlis, das Waldstraßenviertel oder Marienbrunn profitieren von ihrer etablierten Infrastruktur und dem gehobenen Wohnumfeld.
Im Gegensatz dazu sind in peripheren Lagen weiterhin leichte Preisabschläge zu beobachten. Stadtteile am Stadtrand oder in weniger nachgefragten Gebieten müssen Verkäufer nach wie vor mit längeren Vermarktungszeiten und Preiszugeständnissen rechnen. Diese Entwicklung verstärkt die bereits bestehende Zweiteilung des Marktes zwischen Premium- und Standardlagen.
Prognose und Ausblick
Die Prognose für die kommenden 12 bis 24 Monate fällt für das Segment der Kaufhäuser verhalten optimistisch aus. Experten erwarten eine Fortsetzung der Stabilisierung, wobei die Preisspreizung zwischen guten und peripheren Lagen bestehen bleiben wird. Der ab 2026 erwartete Refinanzierungsdruck könnte zu einem temporär erhöhten Angebot führen, was die Preisentwicklung dämpfen könnte.
Langfristig wird erwartet, dass sich der Markt auf dem aktuellen Niveau einpendelt, mit moderaten jährlichen Steigerungen von zwei bis drei Prozent in guten Lagen. Periphere Lagen könnten hingegen weiterhin unter Druck bleiben, insbesondere wenn die Neubautätigkeit in diesen Gebieten zunimmt.
2. Wohnungen zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Markt für Eigentumswohnungen in Leipzig zeigt im dritten Quartal 2025 eine moderate Preisentwicklung. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.229 Euro liegt das Preisniveau nur marginal über dem Vorquartal. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2025, als der Durchschnittspreis bei 3.215 Euro pro Quadratmeter lag, entspricht dies einem minimalen Anstieg von 14 Euro oder 0,4 Prozent.
Diese verhaltene Preisentwicklung steht im deutlichen Kontrast zum Häusermarkt und deutet darauf hin, dass sich das Segment der Eigentumswohnungen noch in einer Konsolidierungsphase befindet. Für eine durchschnittliche 75-Quadratmeter-Wohnung bedeutet der aktuelle Preis eine Gesamtinvestition von etwa 242.175 Euro, was nur einer marginalen Erhöhung von etwa 1.050 Euro gegenüber dem Vorquartal entspricht.
Marktdynamik
Trotz der moderaten Preisentwicklung zeigt die Marktdynamik positive Signale. Das Transaktionsvolumen und die Anzahl der Verkäufe liegen deutlich über dem Vorjahresniveau, was auf eine wiederkehrende Marktaktivität hindeutet. Die Nachfrage hat sich stabilisiert, wobei besonders in gefragten Mikrolagen eine solide Käufernachfrage zu verzeichnen ist.
Die Angebotsseite profitiert ebenfalls vom erwarteten Refinanzierungsdruck ab 2026, der bereits jetzt zu einer erhöhten Verkaufsbereitschaft führt. Dies schafft für Käufer eine günstigere Verhandlungsposition als noch vor einem Jahr, als der Markt von Unsicherheit geprägt war. Die durchschnittliche Vermarktungsdauer hat sich auf etwa drei bis vier Monate eingependelt, was auf einen funktionierenden Markt hindeutet.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Lageunterschiede im Wohnungsmarkt folgen einem ähnlichen Muster wie im Häusersegment. In den gefragten Mikrolagen des Zentrums und des Südostens stabilisieren sich die Preise auf hohem Niveau. Besonders begehrt sind Wohnungen in sanierten Altbauten in Stadtteilen wie dem Waldstraßenviertel, der Südvorstadt oder in Plagwitz, wo die Kombination aus urbanem Lebensstil und guter Infrastruktur Käufer anzieht.
Neubauwohnungen in zentralen Lagen erzielen weiterhin Spitzenpreise von teilweise über 5.000 Euro pro Quadratmeter, während in peripheren Lagen auch hier leichte Preisabschläge zu beobachten sind. Plattenbausiedlungen am Stadtrand oder weniger attraktive Lagen müssen mit Preisabschlägen von bis zu 20 Prozent gegenüber den Toplagen rechnen.
Prognose und Ausblick
Für die kommenden 12 bis 24 Monate wird eine Fortsetzung der moderaten Preisentwicklung erwartet. Die Stabilisierung setzt sich voraussichtlich fort, wobei die Preisspreizung zwischen guten und peripheren Lagen bestehen bleiben wird. Der Refinanzierungsdruck ab 2026 könnte zu einem temporär erhöhten Angebot führen, was Käufern zusätzliche Optionen bietet.
Mittelfristig könnte die anhaltende Zuwanderung nach Leipzig und die damit verbundene Wohnraumnachfrage zu einer erneuten Preisdynamik führen. Experten rechnen mit jährlichen Steigerungen von ein bis zwei Prozent in durchschnittlichen Lagen und bis zu drei Prozent in Premiumlagen. Die Entwicklung wird jedoch stark von der gesamtwirtschaftlichen Lage und der Zinspolitik abhängen.
3. Häuser zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietmarkt für Häuser in Leipzig zeigt im dritten Quartal 2025 eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung. Mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 8,89 Euro pro Quadratmeter liegt das aktuelle Niveau über dem Vorquartal. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2025, in dem die Durchschnittsmiete bei 8,77 Euro pro Quadratmeter lag, entspricht dies einem Anstieg von 0,12 Euro oder 1,37 Prozent.
Die Jahresbetrachtung zeigt einen deutlicheren Anstieg von 0,48 Euro oder 5,70 Prozent, was die anhaltende Nachfrage nach Mietobjekten im Haussegment unterstreicht. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern bedeutet dies eine monatliche Kaltmiete von etwa 1.067 Euro, was einer Erhöhung von rund 14 Euro gegenüber dem Vorquartal entspricht.
Marktdynamik
Die Marktdynamik im Segment der Miethäuser zeigt eine stabile Entwicklung mit moderaten Steigerungen, vor allem im Bestand. Die Nachfrage bleibt konstant hoch, besonders in gefragten Mikrolagen, wo Familien nach geräumigen Wohnlösungen mit Garten suchen. Das Angebot an Miethäusern bleibt jedoch begrenzt, da viele Eigentümer ihre Objekte lieber verkaufen als vermieten.
Die durchschnittliche Mietdauer hat sich verlängert, was auf eine höhere Wohnzufriedenheit und die gestiegenen Umzugskosten zurückzuführen ist. Neuvertragsmieten liegen dabei typischerweise etwa fünf bis zehn Prozent über den Bestandsmieten, was die Attraktivität bestehender Mietverhältnisse für Mieter erhöht.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Mietpreisunterschiede zwischen verschiedenen Stadtlagen sind im Haussegment besonders ausgeprägt. In den gefragten Mikrolagen des Zentrums und des Südostens, beispielsweise in Gohlis oder Marienbrunn, stabilisieren sich die Mieten auf hohem Niveau. Hier werden für moderne oder sanierte Häuser teilweise Mieten von über 12 Euro pro Quadratmeter erzielt.
In peripheren Lagen sind die Mieten deutlich moderater, wobei auch hier leichte Preisabschläge zu beobachten sind. Stadtrandlagen oder weniger nachgefragte Gebiete bieten Miethäuser teilweise für unter 7 Euro pro Quadratmeter an, was die erhebliche Spreizung im Markt verdeutlicht. Die Nachfrage konzentriert sich jedoch klar auf die etablierten Wohnlagen mit guter Infrastruktur.
Prognose und Ausblick
Die Prognose für den Miethausmarkt in den kommenden 12 bis 24 Monaten fällt moderat aus. Experten erwarten eine Fortsetzung der moderaten Mietsteigerungen, wobei die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie die Mietpreisbremse dämpfend wirken werden. Die Stabilisierung setzt sich voraussichtlich fort, mit jährlichen Steigerungen von drei bis vier Prozent.
Der erwartete Refinanzierungsdruck ab 2026 könnte zu einer leichten Erhöhung des Angebots führen, wenn einige Eigentümer sich für eine Vermietung statt eines Verkaufs entscheiden. Dies könnte die Mietpreisentwicklung kurzfristig dämpfen. Langfristig wird jedoch aufgrund der anhaltenden Zuwanderung nach Leipzig und der begrenzten Neubautätigkeit im Haussegment mit einer stabilen bis leicht steigenden Mietpreisentwicklung gerechnet.
4. Wohnungen zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietwohnungsmarkt in Leipzig, das größte Segment des lokalen Immobilienmarktes, zeigt im dritten Quartal 2025 eine identische Entwicklung wie der Miethausmarkt. Mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 8,89 Euro pro Quadratmeter liegt das aktuelle Niveau ebenfalls über dem Vorquartal. Der Vergleich zum zweiten Quartal 2025 zeigt einen Anstieg von 0,12 Euro oder 1,37 Prozent, während die Jahresbetrachtung eine Steigerung von 0,48 Euro oder 5,70 Prozent aufweist.
Für eine durchschnittliche 65-Quadratmeter-Wohnung bedeutet dies eine monatliche Kaltmiete von etwa 578 Euro, was einer Erhöhung von rund 8 Euro gegenüber dem Vorquartal entspricht. Diese moderate Steigerung reflektiert die anhaltende Nachfrage bei gleichzeitig regulierten Marktbedingungen.
Marktdynamik
Die Marktdynamik im Mietwohnungssegment zeigt eine robuste Entwicklung. Die Mieten steigen moderat, vor allem im Bestand, während Neuvertragsmieten weiterhin ein höheres Niveau aufweisen. Die Nachfrage bleibt stabil hoch, besonders in gefragten Mikrolagen, wo die Fluktuation gering ist und Wohnungen schnell wieder vermietet werden.
Das Angebot an Mietwohnungen hat sich leicht erhöht, bleibt aber unter dem Niveau, das für eine ausgeglichene Marktsituation nötig wäre. Die durchschnittliche Leerstandsquote liegt bei unter zwei Prozent in guten Lagen, was den anhaltenden Nachfrageüberhang verdeutlicht. Besonders gefragt sind Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit moderner Ausstattung und Balkon.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Lageunterschiede im Mietwohnungsmarkt folgen bekannten Mustern. In den gefragten Mikrolagen des Zentrums und des Südostens stabilisieren sich die Mieten auf hohem Niveau. Stadtteile wie die Südvorstadt, Connewitz oder das Waldstraßenviertel erzielen Spitzenmieten von teilweise über 12 Euro pro Quadratmeter für neuwertige oder hochwertig sanierte Wohnungen.
In peripheren Lagen sind die Mieten deutlich günstiger, mit leichten Preisabschlägen in weniger nachgefragten Gebieten. Plattenbausiedlungen in Grünau oder Paunsdorf bieten Wohnungen teilweise für unter 6 Euro pro Quadratmeter an. Die Spreizung zwischen Premium- und Standardlagen hat sich weiter verstärkt, wobei die Mittellagen relativ stabil bleiben.
Ein interessanter Trend zeigt sich in aufstrebenden Stadtteilen wie Plagwitz oder Lindenau, wo die Gentrifizierung zu überdurchschnittlichen Mietsteigerungen führt. Diese Viertel entwickeln sich zunehmend zu beliebten Wohnlagen für junge Familien und Kreative, was die Nachfrage und damit die Preise treibt.
Prognose und Ausblick
Die Prognose für den Mietwohnungsmarkt in Leipzig für die kommenden 12 bis 24 Monate fällt differenziert aus. Die Stabilisierung setzt sich voraussichtlich fort, wobei die Mietpreisbremse und andere regulatorische Maßnahmen dämpfend auf die Preisentwicklung wirken werden. Experten erwarten jährliche Steigerungen von drei bis vier Prozent im Durchschnitt.
Der Neubau von Mietwohnungen könnte mittelfristig zu einer Entspannung führen, allerdings konzentrieren sich die meisten Projekte auf das höherpreisige Segment. Der soziale Wohnungsbau bleibt hinter dem Bedarf zurück, was die Situation für einkommensschwächere Haushalte weiter verschärft. Der ab 2026 erwartete Refinanzierungsdruck könnte zu einem leicht erhöhten Angebot führen, wenn Eigentümer sich verstärkt für eine Vermietung entscheiden.
Langfristig wird Leipzig aufgrund seiner wirtschaftlichen Dynamik und der anhaltenden Zuwanderung ein attraktiver Mietmarkt bleiben. Die Universität, die wachsende Start-up-Szene und die vergleichsweise moderaten Lebenshaltungskosten im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten werden weiterhin neue Bewohner anziehen. Dies wird die Nachfrage nach Mietwohnungen hochhalten und für eine stabile Preisentwicklung sorgen.
Fazit und Gesamtbetrachtung
Der Leipziger Wohnimmobilienmarkt präsentiert sich im dritten Quartal 2025 in einer Phase der Stabilisierung und moderaten Erholung. Die deutlichste Dynamik zeigt sich im Segment der Kaufhäuser mit einem Preisanstieg von 4,9 Prozent zum Vorquartal, während die anderen Segmente moderatere Entwicklungen aufweisen. Die Zweiteilung des Marktes zwischen gefragten und peripheren Lagen verstärkt sich weiter, was Käufern und Mietern je nach Budget unterschiedliche Optionen bietet.
Die Marktbelebung nach den unsicheren Vorjahren ist in allen Segmenten spürbar, wobei das Transaktionsvolumen deutlich über dem Vorjahresniveau liegt. Der Mietmarkt zeigt sich robust mit kontinuierlichen, aber moderaten Steigerungen, die durch regulatorische Rahmenbedingungen gedämpft werden. Die Stadt Leipzig bleibt aufgrund ihrer wirtschaftlichen Entwicklung und Lebensqualität ein attraktiver Immobilienstandort.
Für Marktteilnehmer ergeben sich daraus unterschiedliche Handlungsempfehlungen: Verkäufer in guten Lagen können von der aktuellen Marktstabilisierung profitieren, während Käufer in peripheren Lagen noch Verhandlungsspielraum haben. Mieter sollten bestehende Verträge möglichst halten, da Neuvertragsmieten höher ausfallen. Investoren finden weiterhin Opportunitäten, insbesondere in aufstrebenden Stadtteilen mit Entwicklungspotenzial.
Die kommenden Quartale werden zeigen, ob sich die Stabilisierung fortsetzt und in eine nachhaltige Wachstumsphase übergeht. Der erwartete Refinanzierungsdruck ab 2026 und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung werden dabei entscheidende Faktoren sein. Leipzig bleibt jedoch aufgrund seiner Fundamentaldaten ein solider und attraktiver Immobilienmarkt mit Potenzial für langfristige Wertsteigerungen in guten Lagen.





























