Immobilienmarktbericht Solingen - Q3 2025
Der Solinger Immobilienmarkt zeigt sich im dritten Quartal 2025 weiterhin robust mit moderaten Preissteigerungen in allen Segmenten. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt ungebrochen hoch, während das Angebot trotz kontinuierlicher Neubauaktivitäten nicht ausreichend expandiert. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2025 verzeichnen alle vier Marktsegmente eine positive Entwicklung mit leichten bis moderaten Preisanstiegen.
1. Häuser zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Kaufhäuser in Solingen liegt im dritten Quartal 2025 bei etwa 3.075 Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, in dem die Preise zwischen 2.950 und 3.050 Euro pro Quadratmeter rangierten. Regional zeigen sich dabei deutliche Unterschiede mit einer Preisspanne von 2.809 bis 3.349 Euro pro Quadratmeter, abhängig von Lage und Ausstattung der Immobilien.
Im Jahresvergleich zum dritten Quartal 2024 beträgt die Preissteigerung etwa 3 Prozent, wobei einzelne Marktsegmente unterschiedliche Entwicklungen aufweisen. Während einige Quellen von einer stabilen bis leicht positiven Entwicklung berichten, verzeichnen andere Marktteilnehmer in bestimmten Segmenten marginale Rückgänge von bis zu 1,1 Prozent. Diese divergierenden Beobachtungen spiegeln die heterogene Struktur des Solinger Häusermarktes wider.
Marktdynamik
Die Angebotslage auf dem Markt für Kaufhäuser präsentiert sich stabil bis leicht angespannt. Trotz vorhandener Neubauaktivitäten bleibt das Angebot grundsätzlich begrenzt. Die jährliche Neubauproduktion von 200 bis 300 Wohneinheiten liegt deutlich unter dem geschätzten Bedarf, was auf eine anhaltend hohe Nachfrage im Häusersegment schließen lässt. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage stabilisiert das Preisniveau und verhindert stärkere Preisrückgänge.
Die Vermarktungszeiten für gut positionierte Objekte bleiben kurz, während sanierungsbedürftige oder ungünstig gelegene Immobilien längere Vermarktungsphasen durchlaufen. Besonders gefragt sind energieeffiziente Neubauten und modernisierte Bestandsimmobilien mit zeitgemäßer Ausstattung.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Die Preisunterschiede innerhalb Solingens sind signifikant. In zentralen und beliebten Vierteln werden für Reihenmittelhäuser und Bungalows Quadratmeterpreise zwischen 3.000 und 3.300 Euro erzielt. Diese Lagen profitieren von guter Infrastruktur, Nähe zu Bildungseinrichtungen und attraktivem Wohnumfeld.
Stadtrandbereiche zeigen sich deutlich preiswerter mit Quadratmeterpreisen im Bereich von 2.600 bis 2.800 Euro. Diese Gebiete bieten oft größere Grundstücke und ruhigere Wohnlagen, leiden jedoch unter der geringeren Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und längeren Wegen zu Versorgungseinrichtungen. Besonders nachgefragt sind die Stadtteile Gräfrath und Wald aufgrund ihrer gehobenen Wohnlage, während periphere Bereiche wie Höhscheid moderate Preise aufweisen.
Prognose und Ausblick
Für die kommenden 12 bis 24 Monate erwarten Marktexperten eine Fortsetzung der moderaten Preissteigerungen im Bereich von 2 bis 3 Prozent jährlich. Die Stabilität des Marktes wird durch die anhaltend solide Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Neubauvolumen gestützt. Wirtschaftliche Unsicherheiten und steigende Baukosten könnten jedoch die Dynamik dämpfen.
Die demografische Entwicklung mit einer zunehmenden Zahl kleinerer Haushalte und der Trend zum Wohneigentum als Altersvorsorge werden die Nachfrage weiterhin stützen. Gleichzeitig könnten steigende Zinsen die Finanzierungsmöglichkeiten einschränken und zu einer Marktberuhigung beitragen.
2. Wohnungen zum Kauf
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Markt für Eigentumswohnungen in Solingen zeigt im dritten Quartal 2025 ein durchschnittliches Preisniveau von 2.782 Euro pro Quadratmeter. Dies markiert eine Steigerung von 1,9 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2025. Die Preisspanne variiert je nach Quelle zwischen 2.547 und 2.782 Euro pro Quadratmeter, was die unterschiedlichen Marktsegmente und Qualitätsstandards widerspiegelt.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Preissteigerung zwischen 2,0 und 3,0 Prozent. Diese moderate Aufwärtsentwicklung setzt den langfristigen Trend fort, der seit 2020 eine Gesamtsteigerung von etwa 20 Prozent aufweist. Die jährliche Wachstumsrate von durchschnittlich 2,7 bis 3,1 Prozent unterstreicht die Stabilität dieses Marktsegments.
Marktdynamik
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen bleibt ungebrochen stark, insbesondere von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten. Der Leerstand bei vergleichbaren Mietwohnungen liegt unter 2 Prozent, was die generelle Knappheit an Wohnraum unterstreicht. Die jährliche Neubauaktivität von 200 bis 300 Wohnungen bleibt deutlich hinter dem geschätzten Bedarf von mindestens 500 Einheiten zurück.
Diese strukturelle Unterversorgung führt zu einem kontinuierlichen Nachfrageüberhang, der die Preise stabilisiert und moderate Steigerungen ermöglicht. Besonders gefragt sind barrierefreie Wohnungen und Objekte mit modernen Energiestandards. Die Vermarktungszeiten für gut ausgestattete Wohnungen in attraktiven Lagen sind entsprechend kurz.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Zentral gelegene und barrierefreie Wohnungen erzielen die höchsten Preise mit Spitzenwerten bis zu 3.272 Euro pro Quadratmeter in gefragten Vierteln. Diese Premiumlagen profitieren von kurzen Wegen zu Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen Einrichtungen und optimaler Verkehrsanbindung.
Stadtrandlagen bieten deutlich günstigere Einstiegsmöglichkeiten mit Preisen ab 1.978 Euro pro Quadratmeter. Die Preisspanne von fast 1.300 Euro pro Quadratmeter verdeutlicht die erheblichen Qualitäts- und Lageunterschiede innerhalb des Stadtgebiets. Besonders die Nähe zu Grünanlagen und die Qualität der lokalen Infrastruktur beeinflussen die Preisbildung maßgeblich.
Prognose und Ausblick
Die Aussichten für den Eigentumswohnungsmarkt bleiben positiv mit erwarteten jährlichen Preissteigerungen von 2 bis 3 Prozent. Die anhaltende Urbanisierung und der demografische Wandel mit einer zunehmenden Zahl kleinerer Haushalte werden die Nachfrage weiterhin stützen.
In den kommenden 12 bis 24 Monaten ist mit einer Fortsetzung der moderaten Aufwärtsbewegung zu rechnen. Limitierende Faktoren könnten steigende Bauzinsen und verschärfte Kreditvergaberichtlinien sein. Gleichzeitig dürfte die begrenzte Neubauaktivität den Markt weiterhin unter Angebotsdruck halten, was Preisrückgänge unwahrscheinlich macht.
3. Häuser zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Markt für Miethäuser in Solingen stellt ein spezielles Segment dar, das im dritten Quartal 2025 Mietpreise oberhalb des Durchschnitts für Mietwohnungen aufweist. Während Mietwohnungen durchschnittlich 9,01 Euro pro Quadratmeter kosten, liegen die Mietpreise für Häuser typischerweise 15 bis 25 Prozent darüber, was Mieten von etwa 10,50 bis 11,50 Euro pro Quadratmeter entspricht.
Die Entwicklung gegenüber dem Vorquartal folgt dem allgemeinen Mietpreistrend mit einer moderaten Steigerung von etwa 1 bis 2 Prozent. Im Jahresvergleich beträgt die Mietpreissteigerung für Häuser etwa 4 Prozent, analog zur Entwicklung im Wohnungsbereich. Diese kontinuierliche Aufwärtsentwicklung spiegelt die anhaltend hohe Nachfrage nach größerem Wohnraum mit Garten wider.
Marktdynamik
Die Vermietung von Häusern in Solingen repräsentiert einen vergleichsweise kleinen, aber stabilen Marktbereich. Das Angebot ist strukturell begrenzt, da viele Hausbesitzer ihre Immobilien selbst nutzen oder zum Verkauf anbieten. Die verfügbaren Miethäuser finden jedoch schnell Interessenten, insbesondere bei Familien mit Kindern und Haushalten mit gehobenen Ansprüchen.
Der Leerstand bei Miethäusern ist praktisch nicht existent, gut ausgestattete Objekte werden oft innerhalb weniger Tage vermietet. Die Neubauaktivität im Miethaussegment ist minimal, da Investoren sich primär auf den Bau von Mehrfamilienhäusern konzentrieren. Diese Angebotsknappheit verstärkt den Preisdruck und führt zu stabilen bis steigenden Mieten.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Beliebte Stadtteile mit guter Infrastruktur und Nähe zu Schulen und Kindergärten erzielen die höchsten Mietpreise für Häuser. Besonders gefragt sind Objekte in Gräfrath, Wald und zentrumsnahen Bereichen von Ohligs. Hier werden für moderne oder renovierte Häuser Spitzenmieten von bis zu 12,50 Euro pro Quadratmeter erzielt.
In peripheren Lagen und weniger nachgefragten Stadtteilen liegen die Mieten deutlich niedriger, teilweise bei unter 9,50 Euro pro Quadratmeter. Die Preisunterschiede werden maßgeblich durch Faktoren wie Gartenqualität, Stellplatzverfügbarkeit und energetischen Standard beeinflusst. Moderne, energieeffiziente Häuser mit zeitgemäßer Ausstattung erzielen unabhängig von der Lage Premiummieten.
Prognose und Ausblick
Für die kommenden 12 bis 24 Monate ist mit einer Fortsetzung des moderaten Mietpreiswachstums von 3 bis 4 Prozent jährlich zu rechnen. Die Nachfrage nach Miethäusern wird durch den Trend zum Home-Office und den Wunsch nach mehr Wohnfläche weiterhin gestützt.
Das begrenzte Angebot wird sich voraussichtlich nicht wesentlich ausweiten, da Neubauten im Miethaussegment wirtschaftlich weniger attraktiv sind als Mehrfamilienhäuser. Diese strukturelle Knappheit wird die Mietpreise stabilisieren und moderate Steigerungen ermöglichen. Gleichzeitig könnten verschärfte Mietpreisregulierungen die Dynamik dämpfen.
4. Wohnungen zur Miete
Aktuelles Preisniveau und Entwicklung
Der Mietwohnungsmarkt in Solingen zeigt im dritten Quartal 2025 ein durchschnittliches Mietpreisniveau von 9,01 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht einer Steigerung von 0,35 Euro pro Quadratmeter gegenüber dem Vorquartal, was einer Quartalserhöhung von etwa 4 Prozent entspricht. Diese Entwicklung setzt den kontinuierlichen Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort.
Im Jahresvergleich ist die Miete von 8,66 Euro pro Quadratmeter im dritten Quartal 2024 auf das aktuelle Niveau gestiegen, was einer jährlichen Steigerungsrate von etwa 4 Prozent entspricht. Diese Entwicklung liegt leicht über der allgemeinen Inflationsrate und reflektiert die anhaltende Wohnraumknappheit in Solingen.
Marktdynamik
Die Leerstandsrate von unter 2 Prozent unterstreicht die extreme Anspannung auf dem Mietwohnungsmarkt. Besonders gering ist der Leerstand bei gepflegten und attraktiv ausgestatteten Objekten, die oft innerhalb weniger Tage neu vermietet werden. Die jährliche Neubauproduktion von 200 bis 300 Wohnungen bleibt weit hinter dem geschätzten Bedarf von etwa 500 Wohnungen zurück.
Diese deutliche Unterversorgung führt zu einem intensiven Wettbewerb unter Wohnungssuchenden. Besichtigungstermine sind oft überlaufen, und Vermieter können aus einer Vielzahl von Bewerbern auswählen. Die hohe Nachfrage ermöglicht es Vermietern, ihre Preisvorstellungen weitgehend durchzusetzen und selective bei der Mieterauswahl zu sein.
Lageunterschiede innerhalb der Stadt
Zentrale und gut angebundene Lagen erzielen die höchsten Mietpreise mit Werten von bis zu 11 Euro pro Quadratmeter für moderne, gut ausgestattete Wohnungen. Besonders begehrt sind Wohnungen in der Innenstadt, in Ohligs und in den beliebten Wohnvierteln von Wald. Diese Lagen profitieren von kurzen Wegen zu Einkaufsmöglichkeiten, optimaler ÖPNV-Anbindung und einem attraktiven Wohnumfeld.
Stadtrandlagen und weniger gut erschlossene Viertel bieten günstigere Alternativen mit Mieten ab etwa 7,50 Euro pro Quadratmeter. Diese Preisunterschiede von bis zu 3,50 Euro pro Quadratmeter verdeutlichen die erhebliche Bedeutung der Lage für die Mietpreisbildung. Faktoren wie Bausubstanz, energetischer Standard und Ausstattungsqualität verstärken diese Unterschiede zusätzlich.
Prognose und Ausblick
Die Prognose für die kommenden 12 bis 24 Monate deutet auf eine Fortsetzung der moderaten Mietpreissteigerungen hin. Experten erwarten jährliche Steigerungsraten von 3 bis 5 Prozent, getrieben durch anhaltende Urbanisierung und Veränderungen in der Haushaltsstruktur. Die zunehmende Zahl von Single-Haushalten und die wachsende Gruppe älterer Menschen, die von größeren Immobilien in kleinere, barrierefreie Wohnungen wechseln, verstärken die Nachfrage.
Die strukturelle Unterversorgung wird sich voraussichtlich nicht kurzfristig auflösen, da die Neubauaktivität weiterhin hinter dem Bedarf zurückbleibt. Steigende Baukosten und Fachkräftemangel im Baugewerbe limitieren die Ausweitung des Angebots. Gleichzeitig könnten politische Interventionen wie Mietpreisbremsen oder verschärfte Regulierungen die Preisentwicklung dämpfen. Langfristig bleibt der Solinger Mietwohnungsmarkt jedoch ein Vermietermarkt mit stabilen Ertragsaussichten und moderaten Wachstumsperspektiven.
Fazit
Der Solinger Immobilienmarkt präsentiert sich im dritten Quartal 2025 in robuster Verfassung mit moderaten Preissteigerungen in allen Segmenten. Die strukturelle Unterversorgung bei gleichzeitig hoher Nachfrage stabilisiert die Preise und ermöglicht kontinuierliche, wenn auch moderate Wertsteigerungen. Während der Kaufmarkt eine gewisse Beruhigung erfährt, bleibt der Mietmarkt deutlich angespannt. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die geplanten Neubauaktivitäten ausreichen, um die Marktanspannung zu reduzieren, oder ob die Schere zwischen Angebot und Nachfrage sich weiter öffnet.
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